Ehre, wem Ehre gebührt

Lichtenberger Bürgermedaille 2013 verliehen

 

Mit der Lichtenberger Bürgermedaille ehrt das Bezirksamt einmal im Jahr Bürgerinnen und Bürger für ihr besonderes oder langjähriges bürgerschaftliches Engagement. Im Jahr 2013 wurden neun Bürgerinnen und Bürger anlässlich des Freiwilligentages mit der Lichtenberger Bürgermedaille ausgezeichnet.

Bezirksbürgermeister Andreas Geisel verlieh die Medaillen am 22. November 2013 während einer Festveranstaltung im Kulturhaus Karlshorst (Treskowallee 112, 10318 Berlin) und dankte ihnen für ihren ehrenamtlichen Einsatz: „Demokratie und sozialer Zusammenhalt leben von der Beteiligung der Menschen. Ohne die unermüdliche Arbeit der Ehrenamtlichen wären viele Bereiche des öffentlichen und sozialen Lebens nicht vorstellbar. In Sport- und Kulturvereinen, im Naturschutz, in der sozialen Beratung und Altenpflege, bei der Freiwilligen Feuerwehr sind sie mit vollem Engagement dabei. Dafür kann man nicht genug Danke sagen! Es ist mir eine große Freude und Ehre, im Namen des Bezirksamts sowie des Freiwilligenrats, Bürgerinnen und Bürger, die in Lichtenberg aktiv sind, mit der Bürgermedaille 2013 auszuzeichnen.“

    Die mit der Bürgermedaille Geehrten 2013 sind:


Matthias Stawinoga
… ist seit zehn Jahren Präsident des SC Berlin.

Mit 13 Abteilungen und über 2.500 Mitgliedern gehört der SC Berlin zu den größten im Bezirk. Trotz immer größerer Probleme für Sportvereine hinsichtlich der Finanzierung, der Gewinnung von Trainern und ehrenamtlicher Mitarbeiter, hat es Matthias Stawinoga mit seinem Präsidium geschafft, dass der Sportclub nicht nur noch existiert, sondern auch stetig gewachsen ist. Matthias Stawinoga hat das Amt als Präsident übernommen, als der Verein finanziell am Boden lag. Mit Engagement und Überzeugungskraft gegenüber Gläubigern hat er es geschafft, dass der Verein sich nicht auflöste, sondern seinen finanziellen Verpflichtungen nachkam und die sportlichen Belange immer im Mittelpunkt standen. Das hat sich gelohnt: Die Athleten des Vereins nehmen seit Jahren erfolgreich an den Olympischen Sommer- und Winterspielen, Welt- und Europameisterschaften sowie den Sommer-Paralympics teil.
Auch die jährlich stattfindende große Turngala, die Eisgala „Stars und Sternchen“ sowie internationale Wettkämpfe, die der Verein ausrichtet, kamen unter seiner Führung zustande.
10 Jahre lang hat sich Matthias Stawinoga unermüdlich den Aufgaben des Vereins angenommen und seine Entwicklung vorangetrieben.


Dieter Zeh
… vermittelt seit über 42 Jahren Heimatgeschichte.

Als langjähriger Vorsitzender des Fördervereins des Museums Lichtenberg widmete er sich der Vermittlung, Erforschung und Dokumentation der Bezirksgeschichte. Jahrzehntelang – seit 1967 – beschäftigte er sich vor allem mit der fotografischen Dokumentation der Stadtteile Lichtenbergs. Ab 1978 fotografierte er die Kieze für das Museum Lichtenberg; seine Aufnahmen sind heute noch im Archiv zu finden.
Dieter Zeh organisierte außerdem Führungen für Schulklassen und hielt zahlreiche Vorträge, bei denen er Heimatkunde und Bezirksgeschichte vermittelte. Er war Gründungsmitglied des Fördervereins des Museums Lichtenberg, von 1998 bis 2008 dessen Vorsitzender und bis 2012 im Vorstand tätig.
Doch er war nicht nur für das Heimatmuseum aktiv: In den Jahren von 1969 bis 1991 leitete er den Jugendfotoclub Lichtenberg und von 1988 bis 1990 die studentische Fotogruppe der Ingenieurschule für Bekleidungstechnik. Nach 1990 betreute er Fotografieinteressierte in der Kids-Oase Fanningerstraße.


Waltraut Ziolko
… setzt sich für die Seniorinnen und Senioren in Lichtenberg ein.

Sie ist seit vielen Jahren Mitglied des Union-Hilfswerkes und seit 1998 Vorsitzende des Bezirksverbandes Lichtenberg-Hohenschönhausen. Hier trägt sie maßgeblich dazu bei, dass Seniorinnen und Senioren kontinuierlich Angebote zur Gestaltung ihres Lebensabends unterbreitet werden, ihnen Informationen und Ansprechpartner zur Verfügung stehen und sie selbst aktiv an diesem Prozess mitwirken können. Waltraut Ziolko organisiert für die Senioren Weihnachtsfeiern, Plauderstunden und andere Zusammenkünfte. Stets ist sie bestrebt, in Zusammenarbeit mit anderen Trägern die Angebote im soziokulturellen Bereich zu erhalten und auszubauen. Sie wird von den Bürgerinnen und Bürgern, die die Angebote der UHW nutzen, für ihr Engagement sehr geschätzt und geachtet.


Manfred Becker
… leistet seit Jahrzehnten ehrenamtliche Arbeit in vielen Bereichen.

Von 1973 bis 1990 war er Präses der Synode der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg.
In Lichtenberg wirkte er seit 1995 aktiv in der BVV, im Haushaltsausschuss und späteren Hauptausschuss sowie dem Kulturausschuss, dessen Vorsitzender er ist. Fünf Jahre war Manfred Becker zudem stellvertretender Vorsitzender der BVV.
Seit vielen Jahren ist er außerdem im Beirat des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin tätig und seit 2006 als 1. Vorsitzender des ehrenamtlichen Vorstandes des Vereins Kiezspinne im Stadtteil „Frankfurter Allee Süd“. Der Verein fördert bürgerschaftliches Engagement und Selbsthilfe. Sein Ziel ist es, etwas für das Gemeinwesen und den Kiez zu tun.
Durch sein freundliches, kompetentes und stets die eigenen Person zurücknehmendes Wesen hat sich Manfred Becker in Lichtenberg und über die Bezirksgrenzen hinaus, große Achtung und Anerkennung erworben.


Erwin Kunzelmann
… leitet seit 44 Jahren die Abteilung Boxen des SV Lichtenberg 47.

Damit trägt er seit Jahrzehnten maßgeblich zur Entwicklung des Kinder- und Jugendsports, des Leistungssports sowie des Freizeitsports in unserem Bezirk bei. Aus seiner Arbeit sind deutsche Jugendmeister und Meister im Boxsport hervorgegangen – unter anderem der Junioren-Vize-Europameister im Mittelgewicht, Stefan Härtel, der bei den Olympischen Spielen 2012 in London den 5. Platz belegte und in diesem Jahr Deutscher Meister wurde.
Erwin Kunzelmann bringt als Übungsleiter seinen Jugendlichen nicht nur das Boxen bei, sondern animiert sie zu ehrenamtlichem Engagement innerhalb des Vereins.
Außerdem organisiert er Highlights wie die Lichtenberger Box-Nacht und das jährliche Lichtenberger Box-Pokal-Turnier, das in diesem Jahr bereits zum 7. Mal ausgerichtet wurde.


Ingolf Hähnel
… engagiert sich seit 14 Jahren in der Volkssolidarität.

Sowohl in seiner Ortsgruppe 230 in Hohenschönhausen, als auch im Bezirksverband Lichtenberg und im Landesverband Berlin – wo er acht Jahre stellvertretender Landesvorsitzender war – engagiert er sich entsprechend dem Motto der Volkssolidarität „Miteinander – Füreinander“ für sozial schwache, gesundheitlich eingeschränkte und allgemeiner Unterstützung bedürftige Menschen. Viele betreut er persönlich. Er hilft bei Behördengängen, erklärt ihnen Bestimmungen und Paragraphen.
Ingolf Hähnel ist außerdem im Kiezbeirat Lebensnetz in der Anna-Ebermann-Straße als stellv. Sprecher aktiv. Hier organisiert und leitet er Veranstaltungen zu kommunalen und sozialpolitischen Fragen, bringt Politik, Verwaltung und Bürgerschaft an einen Tisch.
Sein vielschichtiges, immer am Wohlergehen des Kiezes und seiner Bewohner orientiertes ehrenamtliches Engagement ist ein wichtiger Beitrag zum Miteinander der Generationen und Kulturen im Bezirk.


Mathias Peuthert
… erreicht mit seinem Projekt „Musikalische Werkstätten“ hunderte Kinder und Jugendliche.

Der Musiklehrer am Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium organisiert seit 21 Jahren die „Musikalischen Werkstätten“. „Wir wollten der Stundenreduzierung des Musikunterrichts in der Schule entgegenwirken“, begründete er einmal sein Engagement für dieses Projekt. Und so nehmen jedes Jahr über 500 Kinder und Jugendliche aus Lichtenberger Schulen in der letzten Schulwoche vor den Sommerferien an zirka 30 verschiedenen Musik-Workshops teil. Das Highlight am Ende der Woche ist es, die Ergebnisse im großen Saal im FEZ Wuhlheide präsentieren zu können. Das verdanken die Schüler dem unermüdlichen Einsatz von Mathias Peuthert. Er kämpft jedes Jahr aufs Neue für dieses Projekt – kümmert sich sowohl um die Organisation als auch um die Bezahlung der Raummieten und die Gewinnung der Workshop-Leiter.


Maik Liedtke
…hat sich dem Berliner Judosport verschrieben.

Seinem Engagement ist es zu verdanken, dass sich vor 10 Jahren in Neu-Hohenschönhausen der Judo Club ’03 Berlin e.V. gründete. Seit dem hat er den Verein mit viel Einsatz, Hingabe und Selbstlosigkeit aufgebaut. Maik Liedtke ist es gelungen, als Trainer seine Schüler nicht nur zu sportlichen Erfolgen zu führen. Er konnte sie auch für die ehrenamtliche Arbeit im Verein und im Bezirk begeistern und leistete damit einen wichtigen Beitrag zum Fortbestand des Ehrenamtsgedanken. Dank ihm und dem von ihm motivierten vereinseigenen Ehrenamtsnachwuchs zählt der Verein heute über 120 Mitglieder – hauptsächlich Kinder und Jugendliche.


Kay Braune
… organisierte über seine Facebook-Gruppe schnelle Hilfe für die Flutopfer des Hochwassers im Sommer 2013.

Der Musiker und DJ rief die Aktion „Helfende Hände für die Flutopfer“ ins Leben, nachdem er selbst vor Ort war und sah, wie die Wassermassen ganze Landstriche verwüstet hatten. Er wollte sofort und direkt helfen und vor allem dafür zu sorgen, dass die Hilfe auch in den kleinen Städten schnell ankommt. Er schaltete bei Facebook eine Seite und bat im Bekanntenkreis um Spenden. Innerhalb weniger Tage schlossen sich Hunderte der Aktion an und trugen über 60 Tonnen Sachspenden zusammen. Kay Braune organisierte mit seinen Freunden Falk Kretschmann und Peter Proksch einen Lkw-Konvoi, der die Hilfsgüter wie Baustoffe, Kühlschränke, Heizkörper, Kleidung, Reinigungsmittel, Lebensmittel, Getränke und Spielzeug nach Havelberg und Sandau in Sachsen-Anhalt brachte.
Außerdem installierte er die Homepage „undifferent.de“, um weitere Aktionen zu koordinieren. Und so konnte neben der materiellen Hilfe noch ein Aufenthalt von Kindern aus dem Hochwassergebiet in einem Ferienlager organisiert werden.

Seit 2004 rufen das Bezirksamt und der Freiwilligenrat die Öffentlichkeit dazu auf, Vorschläge für die Auszeichnung mit der Bürgermedaille des Bezirks einzureichen. Die Medaille trägt die Aufschrift „Dank fürs Ehrenamt Berlin-Lichtenberg“ und zeigt auf der Rückseite das historische Lichtenberger Rathaus. In der Jugendkunstschule Lichtenberg wurde die Keramikplakette gestaltet, entworfen vom kubanischen Künstler Roberto Lueges Martinez.

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