Richtigstellung zu Beitrag im Tagesspiegel

Ich möchte, das die Polizei den Opfern einer schweren Straftat beisteht, sie mit Empathie behandelt und ihr möglichstes tut, um die Straftat aufzuklären. Das haben die Berliner Polizisten in diesem Fall auch hervorragend getan. Dafür danke ich den Polizisten vor Ort ganz ausdrücklich. Anders als der Artikel suggeriert, habe ich die Reihenfolge der Abarbeitung der verschiedenen Delikte an diesem Abend nicht verändert. Diese Reihenfolge nach Prioritäten zu bestimmen, ist allein Aufgabe der Polizei und darf nicht anderen Einflüssen unterliegen. Aber ich habe tatsächlich dafür gesorgt, dass die Polizei die Opfer betreut und den Tatort überhaupt kriminaltechnisch untersucht. Den Opfern einer schweren Straftat, die sich unmittelbar nach der Tat in einer psychischen Ausnahmesituation befinden, von Angstgefühlen gepeinigt sind und dann aufgelöst und hilfesuchend die Unterstützung der Polizei erbitten, am Telefon die Auskunft zu geben: „Wir kommen nicht, das hat doch sowieso keinen Sinn.“ war keine angemessene Reaktion. Bei kleineren Delikten, irrelevanten Versicherungsfällen u.ä. mag man das noch verstehen, bei schwereren Straftaten aber nicht. Zumal sich dann bei der kriminaltechnischen Untersuchung vor Ort sehr wohl Spuren der Täter fanden, die ausgewertet werden können.
Ich gehe davon aus, dass diese Reaktion des Kollegen in der Leitstelle an diesem Abend stressbedingt erfolgte und dem arbeitsbedingten Druck und der zu geringen Personalausstattung geschuldet war. Das ist menschlich verständlich und weil ich das weiß, arbeite ich intensiv daran die Personalsituation schnell zu verbessern.
Diese Haltung habe ich ganz ausdrücklich nicht nur bei Fällen in meiner Nachbarschaft. Sie gilt grundsätzlich. Und sie ist wichtig, um den Respekt für den Rechtsstaat bei den Bürgerinnen und Bürgern aufrechtzuerhalten. Jede und jeder von uns muss sicher sein, dass sich die Polizei tatsächlich um die Aufklärung von Straftaten bemüht.

Hier gelangen Sie zu dem Beitrag im Tagesspiegel.