Platz in Berlin-Lichtenberg erhält den Namen von Stefan Heym (1913-2001)

Mit der feierlichen Benennung des Platzes an der Frankfurter Allee /Ecke Möllendorffstraße in „Stefan-Heym-Platz“ würdigt der Bezirk Lichtenberg auf Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung den bedeutenden Schriftsteller, Antifaschisten und Kritiker der DDR.

Der Bezirksbürgermeister Andreas Geisel lädt alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein,
am Dienstag, 04. November 2014 um 13.30 Uhr
an der feierlichen Benennung des Platzes teilzunehmen. Nach der Begrüßung des Bezirksbürgermeisters hält der Historiker Prof. Dr. Jürgen Hofmann die Laudatio. Erwartet werden auch Angehörige der Familie Heym. Für die musikalische Umrahmung sorgt Olaf Ruhl mit jiddischen Liedern.

Hintergrund:
Stefan Heym (1913-2001) gehört zu den bedeutendsten deutschen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Sein Leben und Werk spiegeln eindrucksvoll deutsche Geschichte.
Ob in der Konsum-Zentrale oder dem VEB Wälzlager in der Rittergutstraße, im Fortschritt-Werk in der Möllendorffstraße, beim Berliner Kraftverkehr in der Hauptstraße oder im Straßenbahnhof der BVG in der Siegfriedstraße – in vielen Lichtenberger Betrieben legten am 17. Juni 1953 Beschäftigte die Arbeit nieder und schlossen sich den breiten Protesten an. Diesen Menschen setzte Stefan Heym in seinem 1974 erschienenen Buch „Fünf Tage im Juni“ ein Denkmal. An die politischen Fehler der SED-Diktatur, die zu den Demonstrationen geführt hatten, reihten sich weitere, zum Beispiel das Verschweigen der Unruhen. Heyms Buch blieb in der DDR unter Verschluss.

Mit der Benennung der vorgeschlagenen Freifläche nach dem unter den Nazis als Jude verfolgten und in die Emigration gezwungenen Autor, erinnert der Bezirk Lichtenberg an einen Menschen, der sich sein Leben lang literarisch und publizistisch gegen Machtmissbrauch eingesetzt hat. Sie ist auch ein klares Bekenntnis Lichtenbergs zu Demokratie und Meinungsfreiheit.

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