Aktuelle Planungen für den Bahnhof Karlshorst

Vielen Pendlerinnen und Pendlern sind sicherlich schon die neuen Hinweisschilder am Bahnhof Karlshorst aufgefallen. In der Tat, die Bahn hat mehrere Szenarien für die Finalisierung des Bahnhofs durchgespielt und die kommenden Bauphasen sind geplant. Die DB Station & Service, die den Bahnhof betreibt, wird voraussichtlich zusätzliche acht Wochen benötigen, um das Dach auf dem Bahnhof fertigzustellen. Deshalb hat sich die Planungsgruppe nach derzeitigem Stand dazu entschlossen, eine zweiwöchige Bauphase in die kommenden Osterferien, eine weitere zweiwöchige Phase in die kommenden Sommerferien sowie eine vierwöchige Bauphase zum Aufbau des Dachs in die Sommerferien 2020 zu legen.

Im ersten Moment war ich mit dieser Zeitachse ebenso unzufrieden, wie Sie sicherlich jetzt. Allerdings gibt es für diese Entscheidung eine meines Erachtens verständliche Begründung.

1. Aus Sicherheitsgründen dürfen auf der Bahnsteigseite, auf der Arbeiten anstehen, keine Züge verkehren. Deshalb wird während der Errichtung der Dachpfeiler eine halbseitige Sperrung notwendig, wodurch die S-Bahn ihre Taktung ebenfalls halbieren muss. Während der Errichtung des Dachs bis an die Bahnsteigkante ist sogar eine Komplettsperrung des Bahnhofs erforderlich. In der Zeit wird es einen Schienenersatzverkehr geben.

Da sowohl eine halbseitige als auch eine Komplettsperrung den Berufs- und Pendelverkehr erheblich einschränken, sollen solche Maßnahmen nur in den Schulferien stattfinden. In den Ferien werden S- und U-Bahn nachvollziehbar weniger stark durch Fährgäste beansprucht.

2. In den kommenden Sommerferien stehen jedoch schon Bauarbeiten bei der Tram auf der Treskowallee sowie der Parralellinie des RE1 an. In Rücksprache mit dem VBB soll die Komplettsperrung des Bahnhofs Karlshorst zur Errichtung des Dachs deshalb erst im kommenden Sommer stattfinden. Andernfalls wird ein Verkehrskollaps für das östliche Berlin befürchtet.

Ich glaube, dass beide Entscheidungen auch im Sinne der meisten Pendlerinnen und Pendler sind. Gleichzeitig begrüße ich es sehr, dass die Bauarbeiten an wichtigen Verkehrsstrecken in Berlin besser miteinander koordiniert werden und Projekte, die viele Pendlerinnen und Pendler betreffen, in die weniger stark frequentierten Schulferien gelegt werden. Deshalb halte ich diesen Vorschlag für einen guten Kompromiss.

Bis das Dach installiert ist, wird es deshalb noch einige Einschränkungen auf dem Bahnhof geben. Beispielsweise muss das Mittelstück des Bahnsteigs aus Sicherheitsgründen weiterhin abgesperrt bleiben. Sobald das Dach aufliegt, werden hier ein Sammelbecken eingesetzt und der Bahnsteig mit Betonplatten geschlossen.

Auch bei dem Personentunnel zwischen der Stolzenfelsstraße und dem Carlsgarten verzögern sich die Baumaßnahmen. Laut derzeitigem Stand soll der Tunnel nun im Dezember 2019 geöffnet werden. Die zwischenzeitlich diskutierte Idee einer Interimstreppe, von der ich Ihnen im vergangenen Dezember berichtete, musste aufgrund mangelnder Statik leider verworfen werden. Es müssen zunächst die Betontunnel verbaut und die Fundamente der Treppe gegossen werden, bevor eine Treppe eingesetzt werden kann.

Natürlich ist der momentane Zustand des Bahnhofs für mich unbefriedigend. Um kurzfristig die Situation zu verbessern, hat mein Bürgerbüro deshalb in den vergangenen Wochen immer wieder auf Witterungsunterstände, Anzeigetafeln und weitere Maßnahmen hingewirkt. Diese sind inzwischen größtenteils umgesetzt worden. Bis Ende Februar soll darüber hinaus ein Stempelautomat auf dem Bahngleis installiert werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bahn prüfen derzeit auch Möglichkeiten, um einen weiteren Fahrkartenautomaten beim westlichen Zugang oder direkt auf dem Bahnsteig aufzustellen.

Darüber hinaus möchte ich noch vor den Osterferien gerne eine Info-Veranstaltung gemeinsam mit der Bahn organisieren, bei der Sie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Ihre Fragen und Anliegen direkt mitgeben können. Bitte wenden Sie sich an mein Bürgerbüro (buergerbuero@andreas-geisel.de), wenn Sie Interesse an einer solchen Veranstaltung haben.